Theater in der Wrangelstraße
Im Mai 2007 fand in der Wrangelstraße ein großes Theaterspektakel statt. Und Leitung des Hebel am Ufer (HAU) inszenierte der argentinische Regisseur Mariano Pensotti sein selbst geschriebenes Theaterstück „La Marea“,, was übersetzt „Die Gezeiten“ heißt.. Erstmalig wurde es 2005 beim Festival International de Buenos Aires aufgeführt. Und nun wurde es in der Wrangelstraße realisiert.
Die einzelnen Szenen spielten in verschiedenen Geschäft immer zeitgleich. Sie waren ca. 5 min lang. Dann ging in der gesamten Straße das Licht an und man konnte zum nächsten Geschäft, der nächsten Szene gehen. Das ganze Spektakel dauerte ca 90min. Und die gesamte Wrangelstraße zwischen Falckenstein und Oppelner Str. wurde gesperrt. Jeden Abend zwischen 21.00 und 23.00 Uhr.
In jedem Geschäft waren nach Ladenschluss mindesten 10 Leute damit beschäftigt, alles umzubauen, damit das Stück im Geschäft gespielt werden kann. Und nach dem Ende, musste alles wieder zurück gebaut werden, damit am nächsten Morgen wieder der normale Geschäftsbetrieb ablaufen konnte.
Aber der Aufwand hatte sich gelohnt. Jeden Abend war die Wrangelstraße voll von Zuschauern. Und begeistert waren sie auch.
Eine Szene spielte bei uns im Geschäft. Ein Mann versucht eine Frau an zusprechen, die ihm sehr gut gefällt und weiß aber nicht wie. Da die Zuschauer keinen Dialog hören konnten, wurden die Gedanken der Schauspieler als Text in das Fenster projiziert.
Die täglichen Vorbereitungen
Für vier Tage wurde die Wrangelstraße gesperrt. Überall wurden Scheinwerfer aufgestellt, Stromkabel verlegt.
Jeden Abend, nach Geschäftsschluss wurde das Geschäft umgebaut. Das Fenster musste leergeräumt werden, Scheinwerfer aufgebaut, der Beamer musste ausgerichtet werden. Alleine bei uns im Geschäft waren jeden Abend knapp 10 Leute beschäftigt. Und nach dem Theaterstück musste dann in der Nacht wieder alles zurück gebaut werden, damit der Geschäftsbetrieb normal ablaufen konnte.
Jeden Abend war die Straße mächtig überfüllt. Die Besucherzahlen haben alle überrascht. Mit diesem Andrang hatte keiner gerechnet.
Bei uns im Geschäft spielt eine Szene, in der ein junger Mann sich nicht traut eine junge Frau an zusprechen. Es gab natürlich keine Dialoge. Aber ins Schaufenster wurden die Gedanken der Schauspieler eingeblendet. Somit wusste der Zuschauer um was es geht.
Noch immer traut er sich nicht sie an zusprechen. Es wird auch noch eine weile dauern bis er sich traut um dann in einem Happy End zu landen. Ende gut alles gut.
Es wurde in einigen Geschäften in der Straße gespielt. Auch eine privat Wohnung in der ersten Etage wurde bespielt. Die Szene dort spielte auf dem Balkon. Aber auch mitten auf der Straße spielte ein Teil. In diesem Fall die letzten Gedanken eines verunglückten Motorradfahrers.